Typ / Funktion: Zentrum für nachhaltige Entwicklung – Ekofuturium
Adresse: Koszalin, Polen
Bauherr: Woiwodschaft Westpommern
Projekt: 2025
Status: Wettbewerbsprojekt
Entwurfsteam: Adam Gorczyca, Magdalena Gorczyca
Charakteristische Daten:
Nettogrundfläche = 6.462 m²
Nutzfläche = 5.941 m²
Bruttogrundfläche = 7.676 m²
Bruttorauminhalt = 43.359 m³
Bebauungsfläche = 1.458 m²
Gebäudehöhe = 18,50 m
Im Mittelpunkt des Entwurfs steht nicht das Bauvolumen selbst, sondern der von ihm gefasste Raum. Die Leere, die alles aufnehmen kann – vom Blick auf das Hasior-Denkmal über das Cognitarium bis hin zu nächtlichen Lichtprojektionen und Kulissen für futuristische Happenings und räumliche Ausstellungen. Die Zukunft als nicht-invasive Hintergrundarchitektur.
Der Gesamtbaukörper des Ekofuturiums ergibt sich aus den städtebaulichen Vorgaben – er führt die Bauflucht des Cognitariums fort. Die zentrale Symmetrie der Ausschnitte im quaderförmigen Volumen öffnet neue Sichtachsen und rahmt bedeutende Objekte: das Denkmal „Brennende Vögel“ sowie das Gebäude Cognitarium. Die Idee des Gebäudes als „Tor“, das gezielte Ausblicke einrahmt, wurde unter anderem vom Lentos Kunstmuseum in Linz inspiriert.
Das innere Atrium bildet eine Fortsetzung des Platzes zwischen dem Cognitarium und dem Ekofuturium. Es dient als Raum für Happenings und Ausstellungen, mit der Möglichkeit, Außentische des Cafés aufzustellen. Hier kreuzen sich zwei städtebauliche Achsen. Von hier aus führen Wege zu allen Eingängen des Gebäudes – sowohl zum Ausstellungsbereich als auch zu den Laboren. Über das Atrium können Exponate angeliefert, die Labore und das Café versorgt sowie getrennte Abfälle abgeholt werden.
Zahlreiche internationale Projekte verfügen über kinetische Fassaden, wie das Media TIC Building in Barcelona oder die Al Bahar Towers in Abu Dhabi. Die Fassade des Ekofuturiums verweist jedoch auf ein älteres Vorbild – das Institut du Monde Arabe in Paris. Es geht um ein vereinfachtes Prinzip der Blende einer Fotokamera. Die kinetischen Aluminiummodule der Fassade mit einer Außenabmessung von 115x115 cm bestehen aus vier „Lamellen“, die mit Lichtsensoren und der Raumsteuerung gekoppelt sind.
Das Gebäude ruht auf vier Pfeilern, die sich aus der funktionalen Organisation ergeben – einer beherbergt die zweigeschossige Haupthalle, ein anderer das Café mit Servicebereich und darüber liegende Konferenzräume. Im dritten Pfeiler sind auf zwei Ebenen Laborräume untergebracht, im vierten ein Chemielabor und darüber Verwaltungs- und Büroräume. Das oberste Geschoss des Gebäudes besteht überwiegend aus Ausstellungsflächen sowie Lagerbereichen und einem Hörsaal. Ein zentrales Element ist die Haupterschließung in Form eines Rundgangs („Loop“), von dem aus an allen vier Gebäudeecken Fluchtwege angeordnet sind.