Art / Funktion: Erweiterung eines 4-gruppigen Kindergartens
Adresse: Neustadt a.d. WN, Deutschland
Investor: Gemeinde St. Martin
Projekt: 09.2022
Status: Entwurf
Charakteristische Daten:
Nutzfläche = 253,8m2
Bebaute Fläche = 300,2m2
Bruttovolumen = 1402 m3
Der bestehende 4-gruppige Kindergarten ist - für lokale Verhältnisse - ein großes Gebäude, aber die wachsende Zahl der Kinder macht eine Erweiterung erforderlich. Es gibt hypothetisch viel Platz auf dem Grundstück, aber gleichzeitig auch viele Einschränkungen. Das Hauptziel war es, so viel wie möglich vom Garten für die Kinder und die große Linde in der Nähe zu erhalten. Die Situation wird durch den beträchtlichen Höhenunterschied und die Notwendigkeit eines behindertengerechten Zugangs zusätzlich erschwert.
Nach eingehender Prüfung wurde beschlossen, die Achse des erweiterten Teils des Kindergartens um etwa 11 Grad gegenüber dem bestehenden Gebäude zu verschieben. Dabei wurden zwei Effekte erzielt: eine Spannung, die auf der Südseite eine Innenwirkung erzeugt, und eine Anpassung an den Verlauf der neu gestalteten Straße auf der Nordseite.
Gleichzeitig wurde ein kompaktes und vereinfachtes Körper gewählt, mit einer klaren Öffnung der Fassade - auf der Südseite ist sie maximal verglast, auf der Nordseite hat sie nur eine Öffnung, um den Flur zu belichten, und auf der Ostseite ein "Akzentfenster", um das Kinderzimmer zu belichten.
Aufgrund des Flächenbedarfs stehen die Außenwände nicht parallel zueinander - dadurch ist im hinteren Teil des Gruppenraums Platz für ein Schlafzimmer, einen Abstellraum und einen so genannten "Intensivraum". Die eingeführte Abschrägung beeinträchtigt nicht die Funktionalität des Gebäudes, sondern hat die städtebauliche Beziehung des erweiterten Teils zur Umgebung hervorragend verbessert.
Das Dach des Gebäudes wurde als fünfte Fassade behandelt. Es beruht auf einem einfachen Prinzip: Der First ist horizontal, verläuft aber diagonal über das gesamte Volumen. Natürlich ist es jederzeit möglich, zu einem Flachdach zurückzukehren, aber die vorgeschlagene Variante hat den Vorteil einer leichteren Entwässerung und einer etwas größeren Höhe für die Kinderzimmer.
Ursprünglich sollte der Schuppen mit dem Kinderwagenraum an der Seite des bestehenden Kindergartens genutzt werden, aber während der Planungsarbeiten wurde beschlossen, ihn wegen des hohen finanziellen Aufwands und des geringen wirtschaftlichen Effekts seiner Beibehaltung abzureißen. Seine Funktion wurde auf der Südseite des neu gestalteten Teils in Form eines langgestreckten Vordachs nachgebildet, das den Fenstern natürlichen Schatten spendet.
Das Gebäude wurde mit Hilfe der BIM-Technologie entworfen.